>> pädagogisch hochwertige Seminare <<


Über Alpakas


Herkunft und Arten


Alpakas kommen ursprünglich aus Südamerika und leben bis heute in den (Hoch-) Anden der Länder Peru, Bolivien und Chile. Bereits zur Zeit der Inkas wurde mit der Zucht von großen Alpakaherden zur Fasergewinnung begonnen, sodass Alpakas heute zu eine der ältesten Nutztierrassen der Welt zählen. Christian konnte 2018 Peru & Bolivien bereisen und sich von den Herkunftsländern der Alpakas und dessen atemberaubender Landschaft mit Bergen, Seen und dem Hochland ein eigenes Bild machen. Dort traf Christian auch auf die Wildtierform der Alpakas, die Vikunjas. Sie, und auch die Lamas und deren Wildtierform Guanakos gehören alle zur Gruppe der Neuweltkameliden. Innerhalb der Alpakas gibt es zwei Arten: Die Huacaya und die Suri. Sie unterscheiden sich dadurch, dass die Huacaya eine fein gewellte und dichte Wollfaser haben und die Suri ein glattes Fell mit langen "Zotteln" besitzen, die am Körper runterhängen. Zu unserer Herde auf dem Bauernhof zählen nur Huacaya-Alpakas. 




Haltung und Verhalten


2017 haben Ramona & Christian den Grundlagenkurs zur Haltung und Ausbildung von Alpakas besucht und den Sachkundenachweis für gewerbliche Züchter und Halter erfolgreich bestanden (siehe Bescheinigungen und Zertifikate unten). Unter anderem wurde über die Haltung, Ernährung, Betreuung und Pflege der Tiere gelehrt. Alpakas sind Fluchttiere und leben in Gruppen mit sozialen Strukturen zusammen. Als Herdentiere müssen immer mindestens zwei Tiere zusammen auf einer Weide leben. Besser ist es jedoch, eine größere Herde zu haben, wodurch das Zusammenleben unter den Tieren insgesamt ruhiger und ausgeglichener ist. Von einer Haltung von Stuten und Hengsten zusammen ist hingegen abzuraten. Alpakas fühlen sich im Freien am Wohlsten, jedoch benötigen sie bei extremen Wetter (Regen, Wind oder Hitze) einen windgeschützten, überdachten Unterstand. Alpakas sind natürliche Rasenmäher, da sie das Gras mit ihren Lippen sehr sanft vom Boden zupfen, ohne die Grasnarbe zu verletzen. Auch dadurch, dass sie Schwielensohler sind (d.h. quasi barfuß gehen), schonen sie den Boden bzw. die Weide und sind deshalb eine neue harmonische Form der Nutztierhaltung, die in Einklang mit Natur und Umwelt steht. 



Neben dem Gras auf der Weide fressen Alpakas insbesondere Heu, das im Stall immer zur freien Verfügung stehen muss. Das Heu benötigen sie als Rohfaser für einen ausgeglichenen Magen. Alpakas sind nämlich Pflanzenfresser und sie kauen wieder (sie besitzen einen dreiteiligen Magen). Durch die gewohnt rauen Bedingungen in ihrer südamerikanischen Heimat, sind sie bei der Futterauswahl auf der Weide sehr genügsam und dadurch ausgezeichnete Futterverwerter. Zum Trinken reicht ihnen Wasser, das jederzeit und insbesondere im heißen Sommer ausreichend zur Verfügung stehen muss. Ein Alpaka-Tag besteht i.d.R. darin, auf der Weide Gras zu fressen, danach im Stall nach Heu zu suchen und etwas Wasser zu trinken. Danach legen sie sich gemütlich auf dem Paddock oder der Weide nieder und kauen wieder. Und sollte etwas in ihrer Umgebung passieren, müssen sie natürlich neugierig hinschauen bzw. -horchen. :-)


Zur Pflege bzw. dem Stallmanagement gehört es, zweimal am Tag nach dem Rechten zu sehen. Wichtig ist dabei zu prüfen, ob es den Tieren gut geht, oder ob es Auffälligkeiten für Krankheiten gibt (z.B. Unlust zum Fressen, außergewöhnliche Zurückhaltung, äußerliche Merkmale, o.ä.). Darüber hinaus wird täglich die Wasserstelle geprüft bzw. gereinigt, Heu nachgefüllt und der gemeinsame Kotplatz gesäubert. Alpakas sind sehr schlaue und saubere Tiere und benützen i.d.R. immer einen und denselben Kotplatz, was die Arbeit für den Landwirt um ein vielfaches erleichtert. Zu den weiteren regelmäßigen Pflegeaufgaben über das Jahr gehört alle paar Monate das Schneiden der Zehennägel, das Scheren und Impfen einmal im Jahr, sowie das Entwurmen je nach Kotprobenergebnis. Ein besonderes Ereignis ist die Geburt eines jungen Fohlens. Eine Stute trägt ca. 11,5 Monate und bekommt i.d.R. immer nur ein Fohlen. Die Neugeborenen kommen meist am Tag zur Welt, da die warmen Sonnenstrahlen das Fohlen trocknen sollen. Es heißt, dass die Stuten die Geburt bis zu 3 Tage "hinausschieben" können, bis das passende Wetter vorherrscht. Ein Neugeborenes wiegt ca. 8 kg und muss kurz nach der Geburt bereits stehen bzw. laufen können, um bei der Mutter trinken zu können.



Eignung für die Nutzung in der Mensch-Tier-Begegnung


Das Wesen der Alpakas ist sehr ausgeglichen, freundlich und neugierig. Sie sind sehr intelligent und merkfähig und sind dadurch bestens geeignet für tiergestützte Aktivitäten mit Menschen. Durch ihre einfühlsame und liebevolle Art, sowie ihren süßen Gesichtern erobern sie schnell die Herzen von Kindern und Erwachsenen. Da Alpakas im gleichen Maße unaufdringlich, als auch interessiert am Menschen sind, motiviert dies wiederum viele Menschen zur Kontaktaufnahme und zu Unternehmungen in Begleitung mit Alpakas. Einen guten Umgang mit den Tieren bekommen wir Menschen in Form von liebevollen und netten Gesten zurück. Nicht zuletzt werden sie mit großem Erfolg in der tiergestützten Therapie eingesetzt. Darüber hinaus strahlen Alpakas eine gewisse Harmonie und Ruhe aus, die sich schnell auf den Menschen überträgt. Alpakas sind somit ideale Zeitgenossen, um sich in stressigen Zeiten "wieder erden zu lassen". 


2018 hat Christian neben der Weiterbildung in den Themen Tierbeurteilung, Faserbeurteilung und Zuchttechniken auch eine Ausbildung für tiergestützte Aktivitäten mit Alpakas absolviert (siehe Zertifikate unten). Zu den erlernten, tiergerechten Einsatzmöglichkeiten ist das Beobachtung der Alpakas (Verhalten in der Herde, Nahrungsaufnahme und soziale Interaktionen) eine beruhigende und gleichzeitig spannende Aufgabe für den Menschen. Bei der Kontaktaufnahme (Füttern, Pflegen und Anfassen) und beim Führen mittels Halfter und Führleine kann die individuelle Reaktion der Alpakas auf den Menschen erlebt werden. Wanderungen in der Natur und die Bewältigung von Aufgaben (z.B. Hindernis-Parcours) fördert die verbale Kommunikation und die Verständigung mittels Körpersprache mit den Tieren. Nicht geeignet hingegen sind Alpakas als Reittiere oder für den reinen Streichelzoo. 


 

Oberste Voraussetzung für den Einsatz der Tiere bei tiergestützten Aktivitäten ist deren Gesundheit. Darüber hinaus sollten Alpakas einen ruhigen Charakter und eine gewisse Stressbelastbarkeit aufzeigen, um sicher im sozialen Bereich eingesetzt werden zu können. Eine korrekte Ausbildung beginnt bereits ab ca. 6 Monaten und umfasst die Halfterführigkeit sowie "sich anfassen lassen". Keinesfalls sollten Alpakas aber handzahm gemacht werden, sodass sie keinen Respekt mehr vor dem Menschen haben. Ein Alpaka sollte immer den Respektabstand bis zu einer Armlänge zum Menschen einhalten. Ansonsten ist das Risiko zu groß, dass das Tier im Erwachsenenalter fehlgeprägt ist, d.h. dass es den Menschen als einen Artgenossen ansieht und ihn auch so behandelt (anspringen, anspucken, zu Boden drücken). Durch die erworbene Sachkunde über die Alpakas kann die entsprechende Ausbildung und Kontrolle der Tiere durch uns sichergestellt werden. Zudem ist uns das Prinzip der Freiwilligkeit sehr wichtig, d.h. das Tier kommt freiwillig, es wird weder bedrängt noch verfolgt. Wir beobachten sensibel die Tiere und es wird auf geringe Zeichen von Stress und Überforderung (Verweigerung, Ohren nach hinten, Niederlegen) adäquat reagiert, indem das Tier sofort geschützt wird. I.d.R. ist es am hilfreichsten, wenn die Tiere wieder zurück in die Herde gebracht und sie in Ruhe gelassen werden.



Häufigste Fragen rund um Alpakas


Woher kommen Alpakas ursprünglich?

Ihr Ursprungsland ist Südamerika. Sie leben heute noch in den Hoch-Anden der Länder Bolivien, Chile und Peru.

Welche drei Unterschiede gibt es zwischen Alpakas und Lamas? 

Sie unterscheiden sich in der Ohrenform, die Schulterhöhe und der Beckenform. Alpakas haben speerförmige Ohren (Lamas bananenförmig) und sie sind i.d.R. kleiner als Lamas. 

Was fressen und trinken Alpakas?

Sie fressen Gras, Heu und Mineralsalze mit Spurenelementen. Zum Trinken benötigen sie Wasser (die Fohlen trinken Milch). Obst, Gemüse oder Brotreste sollten nicht verfüttert werden, da ansonsten der Magen der Alpakas übersäuert werden kann.

Wie ist das Verhalten/ die Lebensweise von Alpakas?

Sie sind Fluchttiere und leben in Gruppen mit sozialen Strukturen. In einer Herde müssen mindestens zwei Alpakas leben.

Wie sieht ein Alpaka aus, das entspannt ist?

Die Ohren sind aufgerichtet, der Schwanz liegt locker am Körper und sie summen leise. Wenn sie sich freuen, hüpfen sie über die Weide.

Wie sieht ein Alpaka aus, das ängstlich oder überfordert ist?

Die Ohren sind nach hinten angelegt und der Schwanz ist aufgerichtet. Meist legen sie sich nieder oder halten den Kopf tief. 

Wie groß sollte die Weide und der Stall sein?

Die Weide sollte mindestens 1000 Quadratmeter (etwa so groß wie ein Fußballfeld) + 100 Quadratmeter für jedes weitere Tier sein. Im Stall benötigt jedes Tier ca. zwei bis drei Quadratmeter. 

Wie oft müssen Alpakas geschoren werden?

Einmal im Jahr sollten die Alpakas geschoren werden, idealerweise im Mai bevor es recht heiß wird und die dicke Wolle unerträglich wird.

Spucken Alpakas?

Alpakas spucken, wenn sie ängstlich oder in Kampfbereitschaft sind (z.B. bei Futterneid oder bei Rangkämpfen). Als Mensch muss man keine Angst haben, dass man bespuckt wird. Dennoch kann es einmal vorkommen, dass man zufällig "ins Kreuzfeuer" gerät. 

Wie alt und wie schwer können Alpakas werden? 

Sie können bis zu 20 Jahre alt werden und ihr Körpergewicht kann im ausgewachsenen Zustand zw. 60 und 80 kg betragen.

Was brauchen Alpakas damit sie sich wohlfühlen?

Sie benötigen einen überdachten, windgeschützten Stall mit Paddock (befestigter Außenbereich), Wasser und Heu zur freien Verfügung und einen Weidegang zum grasen. Darüber hinaus freuen sie sich über Kratzmöglichkeiten (z.B. an Bäumen) und einem Sandbad (oder auf der Erde) zum Entfernen von Parasiten.  

Wie lange trägt ein Alpaka ein Fohlen?

Es trägt ca. 11,5 Monate. Bei der Deckung wird darauf geachtet, dass Alpaka-Fohlen im Sommer auf die Welt kommen, damit sie bei der Geburt nicht frieren. 

Welche beiden Sinne sind bei den Alpakas am Besten ausgeprägt? 

Alpakas hören und riechen sehr gut.

Wo schlafen Alpakas?

Je nach Witterung schlafen Alpakas auf Heu, dem kalten Betonboden des Paddocks oder draußen auf der Weide.

Dürfen Alpakas gemeinsam mit anderen Nutztieren wie z.B. Hühner, Schafe oder Ziegen gehalten werden?

Nein, da es Probleme durch das unterschiedliche Verhalten geben kann und auch Parasitenbelastungen (z.B. Würmer) von anderen Tieren möglich sind.

Wo verrichten Alpakas ihr Geschäft: Auf der Weide oder im Stall?

Alpakas haben eine Stelle auf der Weide, auf der sie "Kacka" und "Pippi" machen. Zudem haben sie oftmals noch ein zweites Klo auf dem Paddock. Der Stall wird i.d.R. von den Tieren sauber gehalten.

Müssen auch Alpakas ihre Zehennägel schneiden lassen?

Ja, die Zehennägel müssen alle zwei bis drei Monate geschnitten werden. 

Brauchen Alpakas auch Hufeisen wie die Pferde?

Nein, Alpakas sind Schwielensohler und benötigen keine Hufeisen.

Müssen Alpakas geimpft werden?

Ja, einmal im Jahr müssen sie geimpft und je nach Kotuntersuchung ggf. auch entwurmt werden?

Müssen Alpakas ausgebildet und erzogen werden?

Ja, ab ca. 6 Monaten sollte die Halfterführigkeit sowie "sich anfassen lassen" geübt werden, damit sie leichter "zu handeln" sind beim Scheren, Zehennägel schneiden oder wenn der Tierarzt kommt.



Zertifikate & Bescheinigungen


Bescheinigung Kurs A Gewerbliche Z&uuml;chter und Halter_Christian
Bescheinigung Kurs A Gewerbliche Z&uuml;chter und Halter_Ramona
Best&auml;tigung Kurs A Haltung und Ausbildung von Alpakas_Christian
Best&auml;tigung Kurs B Aufbau Zucht Tierbeurteilung_Christian
Best&auml;tigung Kurs C Tiergest&uuml;tzte Aktivit&auml;ten_Christian
Best&auml;tigung Kurs A Haltung und Ausbildung von Alpakas_Ramona
E-Mail
Anruf
Karte
Infos
Instagram